Sehen Sie die Sprechblase in diesem Mahnungs- und Beschwerdebrief? Wegen der Verwendung von Sprechblasen wird dieses Dokument als der älteste niederländische Comic gesehen. Die Zeichnungen in diesem Brief sind eine wichtige Quelle von der Kleidung in dieser Zeit. Allerdings war diese, für uns interessante geschichtliche Information nicht der Grund weswegen die zwei Briefe geschrieben wurden. Beide sind 1493 durch Bernhard, dem Grafen von Meurs, an seinen Onkel, Herzog Karel van Gelderland, geschickt worden. Der obere Text ist eine Anmah-nung. Bernhard sitzt zu dieser Zeit schon zwei Jahre als Geisel fest in Péronne, einer Stadt in Frankreich. Der Herzog hatte stattdessen versprochen ihn innerhalb von zwei Monaten frei zu kaufen. Nun wird von Bernhard in dieser Anmahnung ein Ultimatum von sechs Wochen gestellt. Der Beschwerdebrief wurde zwei Monate später geschrieben. Bernhard klagt, dass der Herzog sich von seiner Anmahnung kaum beeindruckt zeigt. Er bittet in seinem Beschwerdebrief alle ho-hen Herren den Herzog zu drängen das Versprechen einzulösen und ihn aus seiner Gefangen-schaft zu befreien. Bernhard van Meurs wurde in Frankreich zur Geisel genommen im Tausch für die Freilassung des Herzogs Karel van Egmond. Dieser war durch die Franzosen im Krieg gefangen genommen wor-den und konnte das Lösegeld von 80.000 Goldgulden nicht in einem Mal bezahlen. Als Ausgleich wurde Bernhard van Meurs zur Geisel genommen. Es wurde eine Verabredung über die Bezah-lung des restlichen Lösegeldes getroffen und danach war die Geisel frei. Solch eine Geiselnahme war damals ein normaler Brauch. Bernhard van Meurs kam schlussendlich erst im Jahre 1500 frei, nachdem sein Schwager das Lösegeld vorgeschossen hatte. Drücken Sie für nähere Erläuterung der Zeichnung auf A.

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